Leonardo Fabbri

BEAUTIFUL PEOPLE GET IT BETTER; THAT'S JUST THE WAY IT IS
Sonderlich auffällig mag an Leonardo jetzt nicht unbedingt irgendetwas sein. Er ist wie jeder normale Schüler seines Alters. Vielleicht hat er ein gewisses Maß an Schönheit in sich vereint, das so kein anderer besitzt, jedoch könnte man genauso sagen, jeder wäre auf seine eigene Art und Weise schön. Der Römer (man bedenke, dass er kein Italiener ist!) ist, auch laut seinen Worten, eine Naturschönheit. Nur bei den Haaren wird etwas nachgeholfen. Er hat immer einen etwas gebräunten Teint, auch im Winter, wird er nie so "blass" wie alle anderen in seinem Umfeld. Was seinen Körperbau betrifft, so ist er bestimmt der, dem die Mädchen hinterhersehen und deren Herzen ihm reihenweise zufliegen. Muskulös, schlank, mit markanten Gesichtszügen und Feuer im Blick. Ein Sixpack ließ sich nunmal schon immer gut sehen. Da er aus Italien stammt ist er nicht allzugroß, misst knappe 1,76m, eine Nachteil ist das für ihn jedoch nicht.
Was seine Kleidungsstil anbetrifft, so kann es auch mal ausgefallen sein. Knallbunte Printshirts, bunte Hosen, jedoch nie zu überladen. Den Tick, dass er immer irgendein Schmuckstück trägt, sei es nun eine Kette, oder ein Ring, oder etwas anderes, den hat er wohl von seiner Mutter. An seinem linken Handgelenk hat er ebenso ein Tatoo, das ein Kreuz zeigt, um das sich Rosen und Dornen winden, die Bedeutung von diesem gibt er jedoch nicht preis), wie an seinem linken Bizeps, um den sich ein altertümlicher, italienischer Schriftzug zieht, der übersetzt so viel bedeutet wie: Dein Wille ist stärker als jedes Minenfeld.
Das Auffälligste an dem Römer mag einem auf den ersten Blick vielleicht gar nicht auffallen, doch spätestens auf den zweiten bemerkt man es. Leon hat eine recht ungewöhnliche Augenfarbe. Bernstein, jedoch von so einem intensiven Ton, dass es nahezu unnatürlich wirkt. Darin bewahrt sich das ewig glitzernde Feuer, dass sein Temperament wiederspiegelt und selten erloschen ist.

Bei einigen Personen ruft Leons Auftreten ein etwas beklemmendes Gefühl hervor. Der 18-Jährige lächelt selten, er grinst höchstens sein typisches Grinsen bei dem sich ein Mundwinkel höher zieht als der andere und das so sarkastisch und herablassend ist wie seine Art sein mag. Dass er selbstbewusst ist, daran hat wohl niemand bei ihm Zweifel, ebenso wenig daran, dass er trotz seine rgeringen Körpergröße eine relativ große Kraft besitzt. Also mag er äußerlich nicht unbedingt wie jemand erscheinen, der sich zwingend nach Gesellschaft sehnt - und das ist wohl so auch beabsichtigt.

RULES ARE NOT MADE FOR EVERYBODY
Ein Satz, bei dem es gar nicht mal so unwahrscheinlich ist, dass er von Leonardo stammen könnte. Zeichnet sich seine Lebensweise und der Umgang mit anderen doch eigentlich dadurch aus. Ein "Nein" hört er nicht gerne und tut dann meistens eben doch das, was er eigentlich NICHT tun soll. Er hat eine große Klappe, ist mit der Zunge oftmals schneller, als mit den Gedanken, egal in welcher Hinsicht, und nimmt auch sonst selten ein Blatt vor den Mund. Er sagt geradeheraus, wie es ist, und wie er die Dinge sieht, wenn ihm irgendetwas nicht passt, wäre Leon gewiss der Letzte, der darüber schweigen bewahren würde. Sollte man jetzt auf die Idee kommen, er wäre verantwortungsbewusst, so ist man eigentlich auf dem Kriegspfad. Denn dies stimmt nur halbwegs. Der Blonde raucht und trinkt, so wie es ihm in den Sinn kommt, von Pferden hat er gehörig die Schnauze voll wie er sagt und will eigentlich nur noch seine Freheit genießen. Dies wäre auch möglich, hätten ihm seine Eltern da nicht einen Strich durch die Rechnung gemacht und ihn mit einem fremden Pferd und seinem Hund fernab seiner Heimat und seiner vertrauten Stadt, ebenso wie seinen Freunden in ein Internat gesteckt. Weil er schon einmal eine Klasse wegen zu intensiven Rauchens und Partys wiederholt hat, hielten es seine Eltern wohl für besser ihn in die Obhut von Marek Thorne zu geben, was ihr Sohn natürlich vollkommen anders empfand. Deshalb wird es wohl nicht nur für ihn, sondern auch für seine neuen Lehrer eine harte Zeit werden.
Warum er ist, wie er ist, darüber verliert er kein Wort. Seine Vergangenheit ist bei Leon Tabuthema. Nur seine engsten Freunde wissen darüber Bescheid. Was sein Verhältnis zu der Frauenwelt betrifft, so ist er wohl keiner, der sich lange binden will. Gemeinsam mit seinem besten Freund Jonny, Chris, Shawn, Saska, Leila und Penny ist keine Disco, Party, oder Kneipe vor ihnen sicher. Alles was es auszuprobieren gibt in Sachen Drogen, Prügelei und Alkohol scheint der Römer schon hinter sich zu haben, jedoch bleibt die Frage, warum er so verschlossen und in sich gezogen ist. Denn, wenn es eine Herausfordeurng gibt, dann ist es an ihn heranzukommen, einen Draht zu dem blonden Römer zu entwickeln, der alles und jeden von sich weist, der ihm zu nahe kommt. Tausendundein Schutzwälle und Mauern stehen in Form von einer spitzen Zunge, verletzenden Worten, einer herablassenden, kühlen Art und einem arroganten Auftreten um ihn herum. Umzogen mit Stacheldraht, den man zu spüren bekommt, wenn man ihm zu nahe tritt. Diese Mauern sind Zeugen davon, dass der 18-Jährige eben doch nicht so cool und abgeklärt ist, wie er tut, sondern durchaus Ängste besitzt. In gewisser Weise sogar ein unüberwindliches Trauma in sich trägt, das er seit seiner Kindheit mit sich herumschleppt und niemals wirklich verarbeitet hat. Innendrin ist Leonardo also irgendwie ein Sensibelchen. Manchmal lassen sich diese Spuren und Narben, die seine Geschichte in ihm hinterlassen hat, kurzzeitig in seinen Zügen erkennen. Dann, wenn es November wird, die Tage kürzer und kälter, und die Züge wieder öfter fahren ...